Drucken

Trendviertel Berlin: Eine Senkung der Preise ist nicht in Sicht - oder doch?

Geschrieben von Redaktion. Veröffentlicht in Wohnen & Mieten

Immobilien in Berlin sind teuer in der Anschaffung und ebenfalls preisintensive Mietobjekte. Investoren, Mieter und Käufer sind an Berliner Trendvierteln interessiert. Eine Senkung der Immobilienpreise ist allerdings nicht in Sicht, obwohl im ersten Halbjahr des Jahres 2020 noch ein Einbruch des Marktes als wahrscheinlich galt. Nun geraten Bezirke in den Fokus, die bisher wenig begehrt waren, wie zum Beispiel Marzahn.

Immobilien - Berlin bleibt weiter im Fokus

Im ersten Halbjahr 2020 wurde der Immobilienmarkt in Berlin noch mit wachsender Sorge beobachtet. Die Ausgangssituation für das Jahr schien alles andere als ideal zu sein. Im Februar erfolgte die Einführung des rechtlich umstrittenen Mietendeckels, darauf folgte direkt die Corona-Pandemie, die ebenfalls für Unsicherheit und gebremstes Geschäftsverhalten bei Investoren, Käufern und Mietern sorgte. Die Stimmung unter Käufern, Investoren und Mietern ist bei Immobilien in der Hauptstadt zwar noch unsicher, insgesamt stellt sich die Situation aber zunehmend optimistisch dar. Zumindest im Bereich der Kauf-Immobilien wurde das Vorjahresniveau erreicht. So erreichen die Angebotspreise nun wieder einen Mittelwert von ca. 4.870 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche.

Immobilien Berlin - Markt für Mietwohnungen erholt sich

Der Markt für Mietwohnungen in Berlin erholt sich ebenfalls, bleibt aber unter dem Level des Vorjahres. Die Angebotsmieten für die letzten drei Monate liegen im Median bei ca. 11,45 Euro pro Quadratmeter. Dieser Wert wurde mithilfe der Immobilienbörsen-Beobachtungen der letzten drei Monate für Immobilien-Mieten in Berlin ermittelt. Das Ergebnis: die Mieten scheinen sich zu beruhigen. So wurde unlängst bekannt, dass zurzeit viele neue Mietverträge nach BGB angeboten werden, aber zunächst nur die gemäß dem Mietendeckel forderbare Miete bezahlt wird.

Immobilien Berlin - Trendviertel

In den Trendvierteln Berlins sind die Kaufpreise für Immobilien weiterhin hoch. Auch Stadtteile, die sich bisher keiner großen Beliebtheit erfreuten, werden nun für Investoren, Käufer und auch Mieter interessant. Marzahn ist ein Stadtteil, der zunehmend an Interesse durch Investoren, Käufer und Mieter gewinnt. Der Fokus liegt allerdings darauf, möglichst viele Bezirke der Hauptstadt aufzuwerten. So werden Immobilienkäufer zurzeit im 15 Kilometer vom Hauptbahnhof entfernten Marzahn fündig. Unternehmen verkaufen hier beispielsweise Grundstücke, und ermöglichen es so interessierten Investoren und Käufern architektonisch interessante Häuser zu gestalten. Marzahn lohnt sich - zum Beispiel zur Errichtung von Gewerbeimmobilien, privat genutzten Immobilien und für viele weitere Immobilienvarianten. In diesem unterschätzten Stadtteil gibt es allerdings auch denkmalgeschützte Bauten, vor deren Kauf genaue Informationen eingeholt werden sollten. Insgesamt kann beobachtet werden, dass Berlin ein teures Pflaster bleibt, und dass die Anzahl der Berliner Trendviertel im Bereich Immobilien durch stetige Aufwertung der Gebäude und Infrastruktur eher noch zunimmt.

Immobilien Berlin - wie sieht der Trend insgesamt für Deutschland aus

Die Preisdynamik und die Trends im Immobilienbereich sind in Deutschland insgesamt sehr interessant. Als Top-7-Städe im Bereich Immobilien werden Berlin, Hamburg, München, Köln, Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt gehandelt. Werden die Preisentwicklungen auf dem Markt insgesamt betrachtet, dann fällt eine Abflachung auf. Das bedeutet, dass in diesen Top-7-Städten im Verlauf der letzten Jahre ein deutlicher Preisanstieg zu verzeichnen war. Dieser war im Vergleich zu anderen Städten in Deutschland sehr stark ausgeprägt. Im Kontrast zu den vergangenen Jahren ist dieser Anstieg allerdings als unterdurchschnittlich zu bezeichnen.

Immobilien - Berlin ist beliebt

Berlin ist nach wie vor beliebt, und der Bedarf an Immobilien in Berlin wird, wie einige Studien prognostizieren, immer weiter steigen. Vor dem Mietpreisdeckel und dem Beginn der Coronakrise stiegen die Preise sehr deutlich an. Das gilt jeweils für die Jahre 2017, 2018 und 2019. Und der Berliner Immobilienmarkt ist nach wie vor sehr dynamisch.
Das gilt ebenfalls für die Grundstückswerte im Berliner Stadtgebiet, was man an der Karte für Bodenrichtwerte erkennt, die jährlich von einem Gutachterausschuss für Grundstückswerte in Berlin gibt jährlich herausgegeben wird. Diese Bodenrichtwertkarte basiert auf der Kaufpreissammlung und zeigt vielfältige Bodenrichtwerte. Die Berliner Bodenrichtwerte sind geradezu bunt gemischt, und diese Mischung hängt stark von der Lage und dem Stadtteil ab.

Östliche und westliche Randbezirke, wie Treptow-Köpenick und Spandau zeigen für den Bereich Wohnungsbau Immobilien beispielsweise Bodenpreise von ca. 200 bis 400 Euro pro Quadratmeter. Wer ein Grundstück im Zentrum sucht, das etwa in der Friedrichstraße liegt und dort bauen möchte, der muss mit bis zu 10.000 Euro pro Quadratmeter rechnen.

Man sieht: Berlin bietet im Bereich Immobilien und Bodenpreise ein sehr gemischtes Terrain, und ein interessierter Investor, Käufer und Mieter findet daher nahezu in jedem erdenklichen Preisbereich Objekte. Für viele Mieter werden allerdings Immobilien in Berlin im Zentrum zu hochpreisig sein. Wer etwas Günstigeres sucht, muss sich an die Randbezirke von Berlin halten. Wer ein Grundstück in Berlin kaufen möchte, kann zur Orientierung eine interaktive Bodenrichtwertkarte nutzen.

Fazit

Immobilien in Berlin sind teuer, und auch eine Senkung der Preise ist nicht wirklich in Sicht. Die Preisdynamik zeigt aber seit Mietpreisdeckel und Coronakrise eine Abflachung, sodass die Preise nicht mehr so extrem schnell steigen, wie es in den letzten Jahren sonst der Fall war. Neben der Preisdynamik für vorhandene Immobilien in Berlin ist auch die Grundstückspreisentwicklung dynamisch und für Investoren, Käufer und Mieter zur Beobachtung interessant.